Zigaretten, das alte Thema

Gestern war ein Kollege zu Besuch, der schon lange nicht mehr da war. Insgesamt rauchen nur noch wenige Leute, die mich besuchen. Also wenn sie es machen, dann fällt es mir auf. Ich bin immer froh, wenn sie es seinlassen.

Der Kollege hat gestern Kette geraucht. Kaum war die eine aus – 7 – 8 Minuten später drehte er sich die nächste. Ich habe ihn irgendwann gefragt ob er nicht mal eine Viertelstunde Pause machen möchte. Da stand ihm der Schrecken im Gesicht. Eine Zigarettenpause? Konnte er sich kaum vorstellen.

Dann hat er am Fenster geraucht, War schon relativ kühl gestern am späten Abend, so dass das auch nicht wirklich angenehm war. Genützt hat es auch nichts weil der Rauch zu großem Teil trotzdem rein kam. Dann habe ich in der Stirn ordentlich Spannungskopfschmerzen bekommen. War zwar unangenehm, aber auch erleichternd, denn diese Kopfschmerzen kannte ich noch gut von meiner Zeit als Raucher. Nach einem längerem Abend hatte ich die oft. So war ich froh, dass ich die nur vorübergehend hatte. Als er gegangen war, haben sie nach ner Zeit auch wieder aufgehört.

Heute mittag habe ich die Freitag-Nacht-Show auf ZDF.de angeschaut, da war das Qualmen auch ein Thema. Ist schon echt ne lästige Angewohnheit, ganz schön widerlich. Immer noch besser das Passivrauchen als das Aktiv-Rauchen, aber gegen klare Luft kann das wirklich anstinken.

Veröffentlicht unter Gesundheit | Kommentar hinterlassen

Hunger

Am Montag kam diese Reportage auf ARD mit dem Namen Hunger. Eine nicht unheftige Reportage und und ein nicht unheftiges Thema. Hunger. HUNGER. Das Thema hat mich schon seit meiner frühen Jugend beschäftigt. Ich glaub es war ein Flugblatt, in dem ich gelesen habe, dass wir im Westen konstant gesättigt sind und eigentlich kaum mehr Hunger kennen.

Das hat mich sehr beeindruckt. Und ich konnte es zu großem Teil nachvollziehen, da ich selber Hunger eigentlich kaum kennengelernt hatte. Ich bin zum überwiegenden Teil in Luxus aufgewachsen, nicht nur in der Überflussgesellschaft sondern auch tatsächlich im Überfluss. Essen nur vom feinsten, meine Eltern stehen auf Gourmet-Niveau und viele Reisen auch auf andere Kontinente – und dort und hier in Europa natürlich wieder leckeres Essen, in Restaurants im Elsass zum Beispiel.

Auf jeden Fall kam ich auf die Idee, dass ich Armut kennenlernen wollte. Das Ziel habe ich erreicht. Im Studium hatte ich teilweise so wenig Geld, dass ich Brotscheiben aus der Tüte von Aldi mit so einer Art Bierschinken gegessen habe – ohne Butter oder Margarine. Ich erinner mich noch gut daran. Es war ein warmer Tag und ich hab die Brote ein paar Hundert Meter von Aldi entfernt auf dem Kühler eines alten Fords aus den 80ern gegessen. Mir war damals auch schon irgendwie klar, dass ich da wirklich arm war.

Ich hab teilweise so wenig Geld zum Essen gehabt, dass ich tagelang kaum was gegessen habe. Spaghetti von Miracoli mal, oder Crevattini aus der Packung, die haben mir richtig geschmeckt. Irgendwann bin ich vor lauter Stress bei meinen Eltern in Tränen ausgebrochen, an der Schulter meines Vaters. Er hat dann ein Kilo Putenbrust gekauft und wir haben zusammen eine Art Gulasch gekocht. Dann hatte ich fünf oder sechs Portionen in Tupperdosen, die ich einfrieren und nacheinander essen konnte. Das war ne sehr gute Aktion. Ich erinner mich noch daran, wie ich mich reich gefühlt habe, und zuversichtlich – auf Sättigung.

Veröffentlicht unter Ernährung | Kommentar hinterlassen